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Farbnamen

Neben den allseits bekannten Farbnamen wie beispielsweise blau, gelb, grün, rot, schwarz und weiß gibt es einige andere, weniger bekannte Namen für Farben, die zum Beispiel in Produktbeschreibungen, in der Werbeindustrie oder in der Kleidungsbranche ihre Anwendung finden. Der Vorteil dieser Definition von Farben über eindeutige Namen ist, dass nicht die wenig handlichen und schlecht zu merkenden numerischen Farbwerte wie zum Beispiel diejenigen aus dem RGB-Farbmodell für eine bestimmte Farbe eingeprägt werden müssen.

Im folgenden möchten wir uns verschiedene Systeme für die Benennung von Farben ansehen. Wir beginnen dabei zunächst mit den 16 Farben aus dem frühen HTML beziehungsweise VGA Standard und schauen uns danach die 140 Farben an, die in der CSS 3 Spezifikation definiert sind. Anschließend folgen weitere Farblisten aus dem Kontext von Programmiersprachen und System-Farbpaletten sowie eine Liste der Media Color Names der Printer Working Group:

• HTML und VGA Basic Color Keywords
• CSS 3 Extended Color Keywords
• Farbbezeichnungen diverser Programmiersprachen
• System-Farbpaletten
• Media Color Names der Printer Working Group

HTML und VGA Basic Color Keywords

Zu den ersten Farbnamen, die innerhalb von HTML-Dokumenten verwendet werden konnten, gehören die folgenden 16 Farbdefinitionen. Das bedeutet, dass diese englischen Farbnamen in HTML-Dokumenten und CSS-Stylesheets gleichbedeutend anstelle ihrer hexadezimalen Schreibweise (Spalte HEX) für die Zuweisung von Farben verwendet werden können.

Ursprünglich wurden diese 16 Farben in der Microsoft Windows Default 16-Color Palette definiert, die zum Beispiel für Icons mit 16-Farben oder für den VGA-Textmodus verwendet wurde (mehr dazu im Abschnitt über System-Farbpaletten). Lange erinnerte auch Microsoft Paint an diese Farbauswahl, da die Farbpalette von Paint noch bis Windows XP diese Farben als erste Vorschläge vordefinierte.

Die CSS1-Spezifikation von 1996 enthielt für diese Farben noch keine Definitionen über deren RGB-Werte (Zitat: "their RGB values are not defined in this specification") sondern verwies in Abschnitt 6.3 ("Color Units") stattdessen lediglich auf die "Windows VGA palette" und nannte die Farbnamen als "suggested list of keyword color names". Doch bereits die kurze Zeit später Anfang 1997 veröffentlichte Spezifikation von HTML 3.2 enthielt im Abschnitt 6.5 ("Colors") eine vollständige Liste dieser Farbnamen inklusive RGB-Code und Farbfeld. Diese Liste wurde 1999 in der HTML 4.01 Spezifikation wiederholt. Auch die CSS2-Spezifikation von 2011 enthielt im Abschnitt 4.3.6 endlich eine vollständige Liste dieser Namen inklusive deren Definitionen über die auch hier genannten RGB-Werte. Auch die heutige CSS3-Spezifikation führt diese 16 Namen noch immer unter der Bezeichnung "Basic Color Keywords" und trennt diese damit von den "Extended Color Keywords", die wir uns im nächsten Abschnitt dieses Artikels ansehen werden.

Die Übersetzungen (in den Spalten "Deutsch", "Spanisch" und "Französisch") der englischen Farbnamen (Spalte "Englisch") dienen lediglich der Information. In den HTML-Dokumenten dürfen nur die englischen Farbnamen verwendet werden, ob diese groß oder kleingeschrieben werden spielt dagegen keine Rolle.

CSS 3 Extended Color Keywords

Mit Einführung des CSS3-Standards wurde auch die zur Verfügung stehende Farbpalette deutlich vergrößert. Nun können alternativ auch die nachfolgenden 140 Farbnamen (wieder nur die englischen Namen) anstelle ihrer hexadezimalen Schreibweise in den Cascading Style Sheets verwendet werden. Auch bei diesem Namen spielt die Groß- und Kleinschreibung keine Rolle.

Die 16 Farben aus dem älteren HTML 3.2 / CSS 2 beziehungsweise VGA Standard wurden übernommen und sind mit den gleichen Namen genauso auch im neueren CSS 3 Standard enthalten, so dass diese Farb-Erweiterung vollständig abwärtskompatibel ist. Im CSS Color Module Level 3 ist die alte Farbpalette im Abschnitt 4.1 unter dem Namen "Basic Color Keywords" zu finden, während die neuen Farbnamen im Abschnitt 4.3 unter dem Namen "Extended Color Keywords" definiert sind. Jedoch enthalten auch die Extended Color Keywords zusätzlich noch einmal alle 16 alten Farbnamen.

Seinen Ursprung fanden die neuen CSS-Farbnamen in einer Farbliste, die zunächst für das X11 Windows System (Unix-Software zur Erzeugung grafischer Benutzeroberflächen) entwickelt wurde. Die erste Version dieser Farbliste wurde bereits im Jahr 1989 veröffentlicht. Anschließend wurde diese Liste über die Jahre erweitert und schließlich weitestgehend mit wenigen Modifikationen in den CSS-Standard übernommen. Für die Entscheidung, die X11 Color Names zu übernehmen, sprach auch, dass einige ursprünglich für das X Window System entwickelte Browser wie der Netscape Navigator oder der Mosaic Browser diese Farbliste als X-Anwendungen bereits unterstützten.

Zu beachten ist außerdem, dass statt "Gray" auch "Grey" geschrieben werden kann (dies gilt auch für Farbnamen wie LightGray, DarkGray, SlateGray, LightSlateGray oder DimGray) und die Farben Aqua und Cyan sowie Magenta und Fuchsia identisch sind. Natürlich muss der verwendete Browser darüber hinaus auch den CSS 3 Standard unterstützen, wenn die Farben richtig dargestellt werden sollen. Dies sollte allerdings inzwischen bei allen gängigen heutigen Browsern der Fall sein.

Farbbezeichnungen diverser Programmiersprachen

Neben CSS und HTML vereinfachen auch viele andere Programmier- und Auszeichnungssprachen wie Java, Pascal (FreePascal, Lazarus, Delphi), VBA (Visual Basic for Applications) oder TeX/LaTex sowie das Anwendungsframework und GUI-Toolkit Qt die Auswahl von Farben über Farbnamen in Form von vordefinierten Konstanten, die in der Programmierung in der jeweiligen Sprache verwendet werden können, um die betreffende Farbe nicht über ihren numerischen Farbwert definieren zu müssen sondern über einen leichter zu merkenden Namen definieren zu können. Darüber hinaus enthält die folgende Tabelle - sofern vorhanden - in der Spalte "CSS" das Farbäquivalent aus dem W3C CSS3 Standard (siehe letzter Abschnitt) sowie in der Spalte "PWG" das Äquivalent aus der Farbpalette der "Media Color Names" der Printer Working Group (siehe übernächster Abschnitt).

In den genannten Sprachen sind die folgenden Bezeichnungen und Farbkonstanten für die gelisteten 30 Farben bekannt:

Wie zu sehen ist, sind die Farben Schwarz und Weiß sowie viele der "einfachen" RGB- und Grundfarben wie Rot, Blau, Gelb, Fuchsia/Magenta oder Cyan/Aqua in nahezu allen Kontexten in gleicher Weise definiert. Unterschiede gibt es jedoch bei den gemischteren Farben wie beispielsweise Pink und Orange sowie besonders bei den Grün- und Grautönen (mehr dazu im verlinkten Artikel).

Neben den durchaus voneinander verschiedenen Farbdefinitionen ist bei der Verwendung von Farbkonstanten bei der Programmierung weiterhin zu beachten, dass einige Programmiersprachen Farbkonstanten zur Verfügung stellen, die nicht für eine feste Farbe stehen sondern abhängig vom Kontext sind:

Nicht zu verwechseln sind beispielsweise die in der Tabelle gezeigten fest für eine bestimmte Farbe stehenden Farbkonstanten aus der in Delphi und Lazarus nutzbaren Programmiersprache Pascal beziehungsweise FreePascal mit den ebenso in diesen Umgebungen verfügbaren Farbkonstanten für Systemfarben, die je nach System, Version und Einstellungen verschiedene Farbwerte enthalten können. Zu nennen sind aus dieser Kategorie zum Beispiel die Standard-Hintergrundfarbe von Fenstern (clWindow), die Standardfarbe für Text in Fenstern (clWindowText), die Hintergrundfarbe für Textmarkierungen (clHighlight), die Schriftfarbe von Textmarkierungen (clHighlightText), die Standard-Button-Farben (clBtnFace und clBtnText) oder clDefault als universelle Standardfarbe für beliebige Controls oder Kontexte. Diese Konstanten können dazu genutzt werden, seine eigene Anwendung an das Farbschema des Betriebssystems anzupassen und haben ansonsten nichts mit vordefinierten Farbbezeichnungen zu tun.

Darüber hinaus sollte nicht unerwähnt bleiben, dass viele Programmiersprachen inzwischen zusätzlich auch die im zweiten Abschnitt dieses Artikels vorgestellten Farbbezeichnungen aus dem CSS3-Standard als Farbkonstanten zur Verfügung stellen. So können die CSS3 W3C Colors zum Beispiel ab FreePascal 3.2.0 in Lazarus über die Unit System.Uitypes als Konstanten verfügbar gemacht werden oder in Tex/LaTeX über das Laden des Pakets "svgnames" via \usepackage[svgnames]{xcolor}. In LaTeX sind die Namen allerdings im Gegensatz zum CSS-Standard case-sensitive und können so nur in ihrer originaldefinierten Schreibweise verwendet werden.

System-Farbpaletten

Frühere Betriebssysteme aus der Zeit von 8-Bit-Displays, die mit ihrer 8-Bit Farbtiefe lediglich 256 verschiedene Farben gleichzeitig darstellen konnten, stellten oft in Teilen vordefinierte Farbpaletten zur Verfügung, die auf diese Weise leicht in dieser oder in einer abgewandelten Form verwendet werden konnten.

Die folgende Tabelle zeigt drei dieser Farbpaletten: Die Microsoft Windows und IBM OS/2 Default 16-Color Palette in der Spalte "WIN-16", die Microsoft Windows Default 20-Color Palette in der Spalte "WIN-20" sowie die Apple Macintosh Default 16-Color Palette in der Spalte "MAC-16". Zusätzlich zu den Farbwerten und Farbnamen sind in der Tabelle die Indices der Farben innerhalb der Farbpalette angegeben. Freie Indices konnten alternativ zum Überschreiben der vorhandenen Indices für die Definition eigener Farben verwendet werden.

Die Windows-16 Palette enthält alle Farben, die wir schon aus dem Abschnitt über die HTML und VGA Basic Color Keywords kennen. Diese Palette ist die Default-Palette von Windows für 16-farbige Icons und ist weitestgehend abwärtskompatibel zu den Farben der früheren CGA-, EGA- und VGA-Text Modes, ordnet die Farben jedoch in einer anderen Reihenfolge an.

Die Windows-20 Palette erweitert diese 16 Farben um die vier weiteren Farben "Money Green", "Sky Blue", "Cream" und "Medium Grey". Diese vier Farben sind aus diesem Grund auch in der Programmiersprache Pascal als Farbkonstanten definiert, wie wir im letzten Abschnitt sehen konnten.

Neben dieser Erweiterung wurden jedoch auch einige der Farbnamen sowie die Indices einiger der Farben geändert. Die dunkleren Farben bekamen weitestgehend die Namen der helleren Farben mit dem Zusatz "Dark" (womit nur die letzten sieben Farben der alten Farbpalette ihren alten Namen behielten), die Indices wurden so aufgeteilt, dass die ersten zehn sowie die letzten zehn der zur Verfügung stehenden 256 Indices belegt wurden (womit nur die ersten acht Farben ihren ursprünglichen Index behielten).

Die Apple Macintosh Farbpalette, die 1987 mit dem Macintosh II und dem System 4.1 eingeführt wurde, weicht dagegen stark von den beiden Windows-Farbpaletten ab. Während Windows hauptsächlich Farben mit sehr glatten RGB-Farbkanälen wie zum Beispiel 00, 80 oder FF definiert, was die Darstellung auf früheren Monitoren, die noch nicht sehr viele Farben unterstützten, leichter und einheitlicher machte, definiert die Apple Macintosh Farbpalette "schönere" und "natürlich" wirkendere Farbtöne über krumme Werte der Farbkanäle. Lediglich Schwarz, Weiß und die Grautöne sind durch glatte Farbkanäle definiert und gleichen damit mit der Ausnahme von "Medium Grey" und "Dark Grey", die etwas dunkler als bei Windows definiert sind, den Windows-Farbpaletten.

Media Color Names der Printer Working Group

Ein weiteres System zur Bezeichnung von Farben sind die sogenannten Media Color Names, die die Printer Working Group (PWG) im Standard PWG 5101.1 spezifiziert. Ausgehend von 20 Grundfarben, die in der folgenden Tabelle in der Spalte "Default" zu sehen sind, werden (mit der Ausnahme von schwarz und weiß) alle Farben neben ihrer Basisvariante auch in den helleren Versionen "Clear" und "Light" sowie in der dunklen Variante "Dark" definiert:

Die Default-Farbe trägt in diesem System den Farbnamen ohne Zusatz während die drei zusätzlichen Varianten jeweils als "Variantenname + Farbname" betitelt werden. Demnach ergeben sich zum Beispiel für die Grünvariationen aus der ersten Zeile der Tabelle die folgenden Namen: Die Grundfarbe #008000 wird einfach nur als "Green" bezeichnet während die Varianten #80C080 als "Clear Green", #90EE90 als "Light Green" und die Farbe #006400 als "Dark Green" bezeichnet werden.

Mitunter führt die Vorgehensweise der Clear-, Light- und Dark-Farbvariationen jedoch auch zu Doppelungen, vor allem im Bereich der Grauwerte (obwohl hier schon auf die Definition einiger Variationen wie "Light White", "Dark White" oder "Dark Black" verzichtet wurde). So sind zum Beispiel die Farben "White" und "Clear White" sowie "Silver" und "Clear Silver" identisch während die Farbe mit dem RGB-Code #808080 gleich dreimal als "Gray", "Clear Black" und "Light Black" aus den Variationen resultiert.

Andere Farbtafeln

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